50 Jahre Busunternehmen Rother in Waldkirch
Es begann ganz klein: mit einem schwarzen Taxi...


Gegen Ende der sechziger Jahre, als der Firmengründer Martin Rother, bei dem damals noch jungen Erwin Sick als Werkzeugmacher und seine Ehefrau, Irmtraud, als Angestellte in Freiburg arbeiten, bekommen sie durch einen unverhofften Zufall die Gelegenheit, das Taxiunternehmen von Onkel & Tante Grafmüller zu übernehmen. Mit viel Mut und Tatendrang entscheiden sie sich, diesen Schritt zu wagen.

Der neu eingeschlagene Geschäftsweg der Personenbeförderung beginnt dann im November 1971 und stellt sich schnell als eine gute Entscheidung heraus. Die harte Arbeit und immer mehr zufriedene Fahrgäste, ermöglichen immer mehr Aufträge, so dass die kleine Dreizimmerwohnung in der Steinmattenstraße, für die damalige Wohn- und Arbeitssituation schnell zu klein wird und die Familie sich nach neuen Räumlichkeiten, vor allem für ihre stetig wachsende Zahl an Fahrzeugen, umschauen muss.

Im Jahr 1974 beginnt das kleine Familienunternehmen, ein neues Firmengelände in den Mauermatten nach den neuen Bedürfnissen anzulegen. Es entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus, das allen Ansprüchen der damaligen Zeit entspricht. Mit der jeweiligen Neugründung der St. Michael-Schule in Waldkirch, der Eduard-Spranger-Schule in Wasser und der Sprachheilschule in Emmendingen, kommt im Jahr 1976 der Schülerverkehr, zum bereits gut laufenden Taxigeschäft, hinzu. An die neuen Schulen werden die Kinder neuerdings mit dem Bus zum Unterricht gefahren. Damit entsteht eine ganz junge Art der Personenbeförderung und somit ein neues Geschäftsfeld, welches bis heute, seinen festen Bestandteil in der Arbeit des Busunternehmens Rother hat.

Mit dem steigenden Aufkommen des Taxiangebots im Raum Emmendingen, lohnt sich der Taxibetrieb gegen Ende der siebziger Jahre nicht mehr. Im Jahr 1982 gibt Martin Rother diesen Teil des Geschäfts auf. Nunmehr konzentriert er sich auf die zwei verbliebenen Geschäftsfelder, den Schülertransport und auch, ganz frisch mit einem neuen Reisebus, auf den Reiseverkehr. Zu dieser Zeit weist die Fahrzeugflotte des Unternehmens bereits sieben Fahrzeuge zwischen 9 und 29 Sitzen auf.

Als ambitionierter Hobbykegler der ersten Stunde, und angetrieben durch einige gute Kegelfreunde, entwickelt Martin Rother die flüchtige Idee, eine damals mehr als moderne Kegelbahn auf dem Grundstück der jungen Familie auszubauen. Seit dem Jahr 1982 laufen die Kegelbahn- und der Busbetriebe nebeneinander und schaffen der jungen Familie ihr sicheres Ein- und Auskommen.

Frank, der ältere der beiden Brüder, mit einer abgeschlossenen Lehre zum Versicherungskaufmann und eines begonnenen Studiums in der der Betriebswirtschaft, muss aufgrund seiner schweren Erkrankung, seinen angestrebten Berufswunsch leider aufgeben. Seit seiner Genesung arbeitet er tatkräftig und kontinuierlich im Unternehmen seines Vaters mit.

Jan, der jüngere der beiden Rotherkinder, geboren im Jahr der Firmengründung, steigt nach seiner Kochlehre und einigen Gesellenjahren in der Gastronomie, im Jahr 1994 ebenfalls in die Personenbeförderung ein. Zunächst noch mit eigenen Fahrzeugen und in getrennten Firmen.


Anfang der 2000er Jahre, mit einem stetigen Wachstum der Fahrzeugflotte, vereinen Vater und Sohn ihre Unternehmen schließlich zu einer OHG. Der dadurch angewachsene Fahrzeugbestand verlangt erneut nach mehr Raum, mit der Folge einer neuen Busgarage.


Ebenfalls im Jahr 2000 steigt Jan's Freundin Katja ins junge Unternehmen mit ein. 2001 heiraten die beiden und mit Erwerb des Busführerscheins und ihrem Beruf als Bürokauffrau, bringt sie alle Eigenschaften für eine erfolgreiche Arbeit im Unternehmen mit.
Im Jahr 2002 erwerben die Rothers ein weiteres anliegendes Gelände und verdoppeln damit ihren Raum für weitere neue Pläne und Visionen. Im Jahr 2009 wird ein neues Bürogebäude angebaut, in dem der stetige neue Bedarf an Arbeitsraum gedeckt wird.
Das Jahr 2012 wird unerwartet zu einem Trauerjahr: Vater Martin verstirbt mit nur 67 Jahren und reißt u.a. eine große Lücke in das Tagesgeschäft des Unternehmens ein. Noch im selben Jahr übernimmt Jan das Geschäft und führt das Unternehmen in der Rother e.K. weiter.

Die aktuelle Auftragslage in der Personenbeförderung ist sehr zufriedenstellend, so dass Jan seinen Fuhrpark und die Anzahl seiner Mitarbeiter weiter ausbauen kann. Mittlerweile sind drei große Reisebusse, sieben mittlere Busgrößen mit 30 Sitzplätzen und dutzende Kleinbusse für den Schülertransport tagtäglich auf den Straßen unterwegs.

Mit der Coronakrise brechen große Teile des Geschäftsfeldes mit einem Schlag weg. Trotz der schwierigen Lage schafft das Unternehmen, ohne seine Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, die Durststrecke zu überstehen. Nach dem Wiederanlaufen des Schulbetriebs und des seit kurzer Zeit auch wieder möglichen Reisegeschäfts, ist die Auslastung glücklicherweise wieder hoch.
Neue Konzepte, wie z.B. der in Waldkirch gestartete Bürgerbus, der heimatbezogenen Gestaltung des »Orgelbusses« und die beständige Weiterentwicklung des Unternehmens, lassen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Die dritte Rother-Generation steht bereits in den Startlöchern, und wird mit etwas Glück und viel Engagement, den Betrieb viele weitere Jahre gut und erfolgreich, mit zufriedenen Fahrgästen, tollen Mitarbeitern und einer tüchtigen Familie führen.